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Vor der Reise ein Blick auf die Preise

Wer in den Ferien ein Bier bestellt, der zahlt — je nach Reiseland — mal elf Euro, mal 52 Cent. Auch Kaffee, Jeans und Turnschuhe sind ganz unterschiedlich teuer.

Wie hoch sind die Nebenkosten in den Ferien? Wie viel kostet eine Tasse Kaffee, ein Restaurantbesuch,wie stark schlägt sich der Einkaufsbummel im Portemonnaie nieder? Wer wissen will, was wo wie viel kostet, der begibt sich auf die Website www.numbeo.com. Die Plattform wurde 2009 von dem ehemaligen Google-Mitarbeiter Mladen Adamovic in Belgrad gegründet. Auf ihr kann jeder die Preise seines Landes eingeben. Dank dieser Crowdsourcing-Methode kommt ein relativ präziser Preisindex zu den verschiedensten Konsumartikeln und Dienstleistungen zustande, den auch Zeitungen wie "The Economist" oder "New York Times" zu Rate ziehen.

Mit 132,77 Euro kostet der Klassiker unter den Blue Jeans, eine Levi's 501, auf Island weltweit am meisten — kein Vergleich zu den 16,51 Euro in Kambodscha oder zu den 38,54 Euro im Ursprungsland der Jeans USA. Island hält mit 147,98 Euro auch den Spitzenplatz, wenn es um den Erwerb von Nike Laufschuhen geht. Die sind in Nepal mit 27,94 Euro am billigsten, aber auch in Nigeria mit 37,64 Euro und in Kambodscha mit 38,97 wären sie sehr erschwinglich.

Was Reisende aber vor allem interessiert, sind die Preise in Restaurants und Cafés. In Dänemark kostet die Tasse Cappuccino 4,38 Euro, für Kopenhagen gibt es offensichtlich einen Hauptstadtzuschlag von 20 Cent — macht stolze 4,58 Euro pro Tasse. Die Suche nach dem billigsten Cappuccino sollten sich Sparfüchse besser sparen, denn den gibt es in Libyen (63 Cent) und Algerien (62 Cent) — beides Länder, um die Touristen derzeit einen Bogen machen.

Das kleine Vermögen von 11,41 Euro verlangen Restaurants in Katar für einen halben Liter einheimisches Bier und 8,79 Euro sind es in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Daran kann jeder erkennen: Diese islamischen Ölstaaten sind nicht daran interessiert, den Alkoholkonsum ihrer Gäste erheblich zu steigern. Umgekehrt laden Kasachstan und die Ukraine geradezu zum Komasaufen angesichts von Halbliterpreisen von 63 bzw. 52 Cent pro Flasche. Mit einem Preisniveau von drei Euro können Reisende in Ländern wie Deutschland, Belgien, Griechenland oder Zypern sich auch nicht beschweren.

Dauerbrenner Asien

Eine Mahlzeit in einem einfachen Restaurant, also kein Drei-Gänge-Menü sondern ein Gericht sollte nicht gleich zur Pleite führen. Auf den Bermudas mit 18,46 Euro muss der Gast dafür aber tief in die Tasche greifen. Unter umgerechnet zwei Euro isst er dafür in Thailand, Nepal, Sri Lanka, Vietnam, Indonesien, Malaysia, Indien, Pakistan, Bangladesch und auf den Philippinen. Asien bleibt nicht grundlos der beliebteste Dauerbrenner für Backpacker und Aussteiger.

Am teuersten sind die Reisekosten für ein Mittelklassehotel, Mahlzeiten, Transport und Drinks in der Karibik und erneut in Libyen. Pro Tag müssen Besucher mit 439,76 Euro in Hamilton, Bermuda, und 435,61 Euro in Willemstad, Curaçao, sowie 419,40 Euro in Tripoli, Libyen, kalkulieren. Den niedrigsten Reisepreis von 46 Euro hat die Preis-Plattform Numbeo für Medan, Indonesien, errechnet. Aber auch Indien bleibt mit einem durchschnittlichen Tagespreis von 50 Euro sehr billig.

Angesichts der Krisen in Ägypten und in der Türkei werden Spanien, Portugal, Griechenland und Italien in diesem Jahr Ferienfavoriten sein. In Spanien betragen die Hotelkosten im Schnitt pro Tag in Malaga 49,75 Euro, Barcelona 65,23 und auf Mallorca 74,45 Euro. Die italienische Hauptstadt Rom kommt auf 63,52 Euro, Florenz auf 61,28 Euro. An der portugiesischen Algarve müssen Gäste rund 50 Euro fürs Hotel ausgeben, auf den griechischen Inseln Kos 44,45 Euro und auf Santorini 73,82 Euro.

(THO/SRT)