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Vorne Embraer (E145 von Hop!), hinten Bombardier (CRJ700 von Adria Airways) - heisst es bald "vorne Boeing und hinten Airbus"? Bild: Nicky Boogaard

Boeing und Embraer führen Fusionsgespräche

Reaktion auf die Annäherung von Airbus und Bombardier? Auch die Flugzeugbau-Branche scheint sich zu konsolidieren.

Am gestrigen 21. Dezember haben die Flugzeugbauer Boeing (USA) und Embraer (Brasilien) öffentlich bestätigt, in Gesprächen über verschiedene Formen der Zusammenarbeit bis hin zur Fusion zu stehen. Mehr wurde nicht bekannt gegeben; die Pressemeldung ist gerade mal drei Sätze lang, wobei es im letzten darum geht, dass jedes Resultat dieser Gespräche der Zustimmung der brasilianischen Regierung (die ein Vetorecht hat, obwohl Embraer eine Privatgesellschaft ist) sowie der Boards und Shareholders beider Gesellschaften bedarf.

Das Timing dürfte kein Zufall sein. Boeing ist mitten in einer Auseinandersetzung mit dem kanadischen Flugzeugbauer Bombardier, welcher seit Kurzem bei der Produktion der CSeries gemeinsame Sache mit Boeing-Erzfeind Airbus macht. Aus Sicht von Boeing würde ein Embraer-Kauf auch Sinn machen, weil Embraer in einem Segment erfolgreich ist, wo Boeing Mühe hat: Bei vergleichsweise kleinen Regionaljets.

Nach Ankündigung der Gespräche schossen die Embraer-Aktien gleich um 30 Prozent nach oben, jene von Boeing blieben stabil bzw. gaben ganz leicht nach.

(JCR)